Pressebericht: Zahlreiche Ehrungen bei der Mitgliederversammlung des BRV in Mannheim

  25.03.2025    Aktuelles Präsidium Versammlungen und Ehrungen Archiv Versammlungen
Rund 150 Delegierte und Ehrengäste sowie zahlreiche aktive Sportlerinnen und Sportler konnte der im vergangenen Jahr neu ins Amt gewählte Präsident René Richter am 15. März zur diesjährigen Mitgliederversammlung des Badischen Radsport-Verbandes e.V. (BRV) in der Lilly-Gräber-Halle in Mannheim willkommen heißen. Begrüßt wurden die Gäste dort vom Vorsitzenden des Radsportvereins RRC Endspurt Mannheim, Axel Zinke, der mit seinem Team die Ausrichtung des Verbandstages anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des RRC übernommen und in der bestens vorbereitet hatte.

20 Jahre BRV - Badische Radsportler ziehen positive Bilanz

Mit dem Hinweis auf den zum 1. Januar 2005 vollzogenen Zusammenschluss der damaligen Teilverbände in Nord- und Südbaden zum heutigen Badischen Radsport-Verband e.V. leitete Richter die Versammlung ein, die somit auch im Zeichen des 20jährigen Bestandes stehe. Dies sei sowohl Anlass für einen Rückblick, als auch den Dank an diejenigen, die sich in den vergangenen Jahren in den verschiedensten Funktionen im Verband engagiert haben und die man heute besonders würdigen wolle.       

Nach den Grußworten von Stadtrat Karim Baghlani und Jürgen Zink als Vertreter des Badischen Sportbundes Karlsruhe dankte Klaus Maier als Präsident des Württembergischen Radsportverbandes dem BRV-Präsidium für die gute Zusammenarbeit auf Landesebene, insbesondere auch in der gemeinsamen Leistungssportförderung durch die Radsport Baden-Württemberg GmbH. Auch habe man bei den gemeinsamen Klausurtagungen der geschäftsführenden Präsidien des BRV und WRSV die Strukturen beider Landesverbände weiter harmonisieren  können, bis hin zu den vom WRSV vorgetragenen Überlegungen mit dem Ziel eines einheitlichen Landesverbandes.

Im Anschluss an die Totenehrung und die Feststellung der Anwesenheit mit einer Gesamtzahl von 230 abzugebenden Stimmen bildete die vom stellvertretenden Präsidenten des BRV, Uli Wiedmann moderierte Ehrung der erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler den Höhepunkt des Vormittags.

So konnten 2024 einmal mehr die Nachwuchs- und Elitesportler des RMSV Aach mit 9 Titelgewinnen, 3 Vizemeistertiteln und einem dritten Platz ihre Ausnahmestellung im deutschen Kunstradsport unter Beweis stellen. Abgerundet wurden diese Erfolge auf internationalem Parkett mit dem Titelgewinn durch Lena Andorinha, Jone Burow, Yannick Gaiser und Rebecca Grote im 4er Kunstradfahren der Juniorenklasse bei den Europameisterschaften in Amorbach.

Danielle Holzer als Weltmeisterin im Radball  gewürdigt

Für einen absoluten Höhepunkt des Sportjahres sorgte einen weitere Hallenradsportlerin des BRV: Danielle Holzer vom RV Concordia Prechtal konnte mit ihrer Partnerin Judith Wolf von der RKV Aalen-Hofen bei der Hallenradsport-WM im Oktober in Bremen bis ins Finaler des Frauen-Turnieres im Radball vorstoßen, wo sie sich gegen das Team aus der Schweiz den Weltmeistertitel sicherten. Für ihren Titelgewinn wurde die BRV-Sportlerin mit der  Ehrenmedaille des BRV in Silber ausgezeichnet.  

Für Podiumsplätze bei Deutschen Bahn- und Straßenmeisterschaften im Nachwuchsbereich geehrt wurden Amon und Ilaria Rothe, sowie Kathi Rothe als Dritte der DM Berg in der Master-Klasse der Frauen (alle SC Furtwangen). Ebenso ausgezeichnet wurden Moritz Czasa (RRC Mannheim) als DM-Dritter im Einzelzeitfahren der Elite als auch Marc Reifferscheit (RIG Freiburg) als Europameister Straße in der Klasse Master 50-54 im Mediofondo. Einen weiteren Weltmeistertitel feiern durfte auch Wilfried Straub vom RSV Rheinstolz Wyhl, der sich bei der Gravel-WM im belgischen Halle-Löwen gegen in der Konkurrenz der Klasse Master 70-74 durchsetzen konnte. Auch er erhielt dafür die Ehrenmedaille des BRV in Silber.   

Erfolge feiern konnten BRV-Athleten 2024 auch in den Offroad-Disziplinen. So belegte Clara Hirsch (Bikesport Sasbachwalden) den 2. Platz bei der Nachwuchssichtung MTB XCO der U15, während Josephine Kiefer und Maurice Schmitt (MSC Schatthausen) für ihre zweiten Plätze bei den Deutschen Trial-Meisterschaften der U 15 im Einzel geehrt wurden. In Abwesenheit gewürdigt wurden ferner Nina Reichenbach, Jonas Friedrich und Dennis Arnold für ihren dritten Platz im Mannschaftswettbewerb der Trial-WM in Abu Dhabi. 

Übergeben wurden im Rahmen der Ehrungen auch die Urkunden und Preise für die Freizeit- und Breitensportler, die 2024 regelmäßig am Radtourenfahren teilgenommen haben, sowie das Deutsche Radsportabzeichen in Gold an 5 zur Versammlung erschienene BRV-Mitglieder.

Den Abschluss der Sportlerehrungen bildeten die Übergabe des BRV-Ehrenbanners und BDR-Glaspokales für die Jubiläen der Vereine RSV Immermunter Bad Rotenfels und des RV Badenia Linkenheim. Beide Vereine feiern in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Erstmals mit dem Ehrenbanner ausgezeichnet wurde der RSC Wiesloch, der im Jahr 2000 gegründet wurde und damit auf 25 Jahre zurückblicken kann.

Dank an langjährige Vorstandsmitglieder der Bezirke und des Präsidiums  

Im Fokus der Versammlung stand anschließend die Ehrung verdienter Mitglieder. Nach der zum Jahresbeginn erfolgten Überführung der bisherigen Bezirke in Radsportregionen erhielten deren langjährige Vorstandsmitglieder Siggi Gut, Andreas Zieger, Alfred Seubert, Bernd Essert, Marco Barth, Ottmar Möhler, Reinhard Braun zum Dank Präsente, Willi Werner wurde zudem mit der BRV-Ehrenmedaille in Silber ausgezeichnet. Mit Geschenken verabschiedet wurden auch die langjährigen Kontrollfahrer und Tourenbegleiter Renate Deckner, Ursula Börner, Peter Lorenz, Volker Schulte, Wilfried Langhammer, Heinrich Schierloh und Erwin Heizmann, deren Aufgabe nach einer Änderung des RTF-Reglements künftig entfällt. Insgesamt 10 Auszeichnungen vergab Jugendleiter Manuel Ehrhard an besonders engagierte Trainer und Betreuer im Nachwuchsbereich, die von ihren Vereinen im Rahmen der Aktion „Ehrenamt bewegt“ nominiert und ausgewählt worden waren.

Nach der Genehmigung des Protokolls gab René Richter im Bericht des Präsidenten einen Überblick über die Aktivitäten des Verbandes in seiner ersten Amtszeit. Dabei würdigte er zunächst die außergewöhnlichen Erfolge der Sportlerinnen und Sportler des BRV auf nationaler und internationaler Ebene. Um diese auch zukünftig zu sichern und im Radsport international nicht ins sportliche Mittelmaß zu verfallen, bedürfe es jedoch einer ausreichenden Finanzierung des Leistungssports, was er bei verschiedenen sportpolitischen Veranstaltungen und Gesprächen mit Landesvertretern zum Ausdruck gebracht habe.

Bei der Verbandsentwicklung lag der Fokus des Präsidiums auf der gemeinsam mit dem WRSV satzungsgemäß vollzogenen Umsetzung der neuen Jugendordnung und Etablierung eines Schutzkonzeptes zur Prävention sexualisierter Gewalt. Auch der Aufbau der vier neuen Radsportregionen sei auf einem guten Weg, auch wenn der Übergang aus den ehemals 10 Bezirken vielleicht etwas länger dauere als zunächst erwartet. Zudem wurden die Aufnahme eines Referenten für Paracycling in das Präsidium, die Benennung eines Koordinators für  Straßenverkehr gegenüber dem BDR und notwendige Anpassungen der Geschäftsordnung wie geplant umgesetzt. Überzeugt zeigte sich Richter auch von der Einführung der Breitensport-Lizenz durch den BDR. Er sei sich sicher, dass die mit der Digitalisierung verbundenen Vorteile für Veranstalter und  Hobbyfahrer zu einer Belebung dieses Bereichs beitragen würden.

Mit einer gemeinsame Klausurtagung im Januar in Rastatt wurde auch die Zusammenarbeit der Präsidien des WRSV und BRV fortgeführt. In vielen Bereichen seien in den vergangenen Jahren gute Fortschritte erzielt worden. Beide Verbände werden weiterhin versuchen, ihre Arbeitsweisen zu durchleuchten und wo sinnvoll, ihre Strukturen anzupassen.  

Mit der Abfrage, ob zu seinem oder den veröffentlichen Referentenberichten seitens der Delegierten noch das Wort gewünscht werde, beendete Richter seinen Vortrag. Nachdem hierzu keine Wortmeldungen erfolgten, leitete er zum Kassenbericht des BRV für 2024 über.

Solide Finanzlage und ein engagiertes Präsidium

Die Vorstellung des Abschlusses 2024 übernahm Ingrid Auer als Vizepräsidentin des BRV für Wirtschaft und Finanzen. Unter anderem wegen verringerter Zuschüsse und erhöhter Ausgaben für den Sportbetrieb konnte das Ergebnis von 2023 nicht erreicht werden. Dennoch arbeitet der Verband auch weiterhin auf einer soliden finanziellen Basis und kann damit auch weiterhin seinen Verpflichtungen bei der Förderung des Leistungssports und der verschiedenen Sparten gerecht werden. Dies gilt auch für die gemeinsam mit dem württembergischen Radportverband gegründete Radsport Baden-Württemberg gGmbH. Kassenprüfer Werner Heidiri (Holzhausen) attestierte der Geschäftsstelle eine geordnete und übersichtliche Kassenführung, bedankte sich im Namen der Delegierten namentlich bei Ingrid Auer sowie der überaus engagierten Geschäftsführerin Marlen Beutler für die geleistete Arbeit und beantragte bei der Versammlung die Entlastung des gesamten Präsidiums. Diese wurde von den Delegierten einstimmig erteilt.

Noch vor Beginn der turnusgemäßen Neuwahlen war es BRV-Präsident Richter ein besonderes Anliegen, einige Präsidiumsmitglieder für ihre langjährige Tätigkeit im BRV auszuzeichnen. Die Goldene Ehrennadel für ihre mehr als 10jährige Mitwirkung im BRV-Präsidium erhielten Ingrid Auer, Jennifer Schweizer, Stefanie Lindemann, Klaus Holzer und Alexander Wörter. Mit der Goldenen Verdienstmedaille als höchster Auszeichnung des BRV gewürdigt wurde Hans-Ulrich Wiedmann, der seit der 2004 beschlossenen Fusion der beiden früheren badischen Landesverbände als Vizepräsident und Stellvertreter durchgängig dem geschäftsführenden Präsidium angehört. Für Richter ein „Ur-Gestein“ des BRV, der mit seinen fachlichen Kompetenzen in den vergangenen 20 Jahren maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung des Landesverbandes beigetragen habe.

Bei den anschließenden Neuwahlen wurde zunächst Hans-Ulrich Wiedmann wieder einstimmig als Stellvertretender Präsident für 2 weitere Jahre im Amt bestätigt. Einstimmigkeit gab es auch bei allen weiteren Mitglieder des Geschäftsführenden Präsidiums, die sich für eine erneute Amtsperiode zur Wahl stellten: Ingrid Auer (VP Wirtschaft und Finanzen), Michael Holzwarth (VP Rennsport), Jennifer Schweizer (VP Hallenradsport).

Neu ins Amt als Referentin für Kunstradsport gewählt wurde dagegen Juliane Hauer vom RSV Fischerbach. Sie folgt auf Jennifer Schweizer, die dieses Amt bisher in Personalunion inne hatte und sich nun auf ihre Tätigkeit als VP Hallenradsport konzentrieren möchte. Mit Marco Barth (MTB), Manuela Walter (RTF/CTF), Christian Bahrmann (BMX) und Florian Geyer (Lehrwesen) wurden auch die bisherigen Referenten einstimmig im Amt bestätigt. Der Sport- und Rechtsausschuss besteht auch künftig aus Michael Jenc und Stefanie Lindemann, neu hinzu kommt Juha Misiewicz. In ihren Ämtern bestätigt wurden die Kassenprüfer Sven Epple und Horst Werner Keck, sowie Vanessa Niemann als Stellvertretende Jugendleiterin (alle einstimmig).

Diskussion zur Beitrags- und Gebührenordnungen

Während die Versammlung dem Antrag des Geschäftsführenden Präsidiums zur Anpassung der Beitrags- und Gebührenordnung nach Erläuterung durch Geschäftsführerin Marlen Beutler ohne Gegenstimmen folgte, gab es zu der vom Spitzenverband German Cycling (BDR) ab dem Jahr 2025 vorgesehenen Beitragserhöhung rege Diskussionen. BRV-Präsident Richter wollte hierzu ein Meinungsbild an der Vereinsbasis einholen, um die Argumente in die bevorstehende Diskussion und Abstimmung bei German Cycling einbringen zu können. Trotz des nachvollziehbar begründeten Finanzbedarfes des Spitzenverbandes und der seit 2017 nicht mehr erhöhten Mitgliedsbeiträge des BDR  sehen viele Vereine die Gefahr einer Überforderung oder gar Austritten von Mitgliedern. Vorgeschlagen wurden verstärkte Bemühungen um öffentliche Mittel zur Förderung des Leistungssports und die Gewinnung von Sponsoren, ebenso wie eine mögliche Differenzierung des Beitragssystems in Abhängigkeit von in Anspruch genommenen Leistungen.   

Mit diesem Stimmungsbild und der Bekanntgabe allgemeiner Verbandsinformationen endete die Versammlung. René Richter bedankte sich bei allen Delegierten, Sportlern und Ehrengästen für den Weg nach Mannheim, dem Vorstand und Helfern des RRC Mannheim für die gelungene Ausrichtung und Verpflegung, sowie dem Präsidium und der Geschäftsstelle für die gute Vorbereitung.

H.-U.- Wiedmann, stellv. Präsident